Unser Vorstiegskurs – von Plastikgriffen zum echten Fels
Vor einigen Wochen war’s soweit – ein paar unserer Kletterer wagten sich in den Vorstieg! Zunächst nur an unserer Kletterwand, später in der Kletterhalle, zum krönenden Abschluss sogar draußen am echten Fels.
Das klingt spannend, und ja, es war genauso, dazu noch schweißtreibend und lehrreich obendrein.
Los ging’s an unserer Kletterwand in Sporthalle im Schulzentrum.
Als Trainer Kursleiter konnten wir mit Edgar Urbschat einen einen DAV-Kletterexperten gewinnen.
Und Edgar hat gleich klar gemacht: „Vorsteigen ist kein Zauberwerk, aber Respekt davor ist ist immer angebracht.“
Na gut, Respekt hatten die Kursteilnehmer auf jeden Fall.
Zu Beginn gab’s erstmal Theorie: Clippen, Sturzräume, Partnercheck, Kommunikation – das ganze Paket. Danach direkt ans Seil. Jeder durfte (oder musste) mal vorsteigen.
Gar nicht so easy, wenn das Seil unter einem hängt und man plötzlich merkt, wie viel Kopfsache Klettern eigentlich ist.
Aber mit ein bisschen Zuspruch („Du hast den Griff!“, „Clip erst, wenn du sicher stehst!“) und jeder Menge Humor („Ich hab die Wand mehr umarmt als geklettert…“) haben sich alle schnell gesteigert. Jedenfalls fühlte sich das Clippen nach 3 Übungsabenden schon fast normal an – naja, fast.
Etwas größer waren die Herausforderungen in der DAV Kletterhalle in Brakel.
Allein die bis zu 14 Meter hohen Kletterwände im Außen- und Innenbereich der Halle flößten Respekt ein.
Aber alle waren gut vorbereitet und es ging an die Griffe. Fanden zunächst die „einfachen“ Kletterrouten großen Zuspruch ging es mit Mut und Selbstvertrauen schon bald bis in den Schwierigkeitsgrad 5. Das war kraftraubend ging auch mental das eine oder andere Mal in die individuellen Grenzbereiche.
So bestens vorbereitet ging es dann zum Kursabschluss an den Fels. Nur eine Autostunde entfernt sind die Felsen im Ith bei Lüerdissen ein wahres Kletterparadies.
Das Wetter? Top. Die Stimmung? Noch besser.
Edgar hatte als Kletterfelsen das Mauerhakenmassiv ausgewählt. Alle waren gespannt und wurden nicht enttäuscht, eine massive Felswand mit Kletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden baute sich vor der Gruppe auf.
Edgar erklärte zunächst, was draußen anders läuft: keine markierten Griffe, Haken mal näher, mal weiter, und der Fels fühlt sich einfach ganz anders an als die Plastikgriffe in der Halle. Auch die Umweltaspekte kamen nicht zu kurz, schließlich herrscht rings um die Felsen ein strenger Naturschutz.
Zuerst wurde an einfachen Routen probiert – natürlich alles gut abgesichert.
Und wow, das erste Mal einen Haken im echten Fels clippen? Gänsehautmoment! Auch hier war der Kopf wieder der größte Gegner. Aber sobald man den ersten Runtergucker überstanden hat, läuft’s irgendwie.
Auch wenn es nicht immer beim ersten Versuch klappte, Aufgeben war keine Alternative. Mit guten Tipps aus der Sicherungszone und mit eigener Kraft wurde eine Route nach der anderen erobert. Manche sogar zweimal. Der eigene Mut und das Vertrauen in sich und die Sicherer wuchs mit jedem Meter nach oben. Auch wenn es mal hakte –trotzdem haben alle souverän durchgezogen. Applaus für alle gab’s zurecht!
Fazit: Der Kurs war der Hammer. Alle haben viel gelernt, haben ein paar Grenzen verschoben und dabei ordentlich Spaß gehabt. Und erlebt, dass Vorstieg nicht nur eine Technikfrage ist – es geht auch ums Vertrauen: ins Seil, in die Sicherungspartner*innen und vor allem in sich selbst.
Und das Beste: Jetzt wollen alle mehr. Der nächste Fels-Ausflug ist schon in Planung.